Tom Spell: Behind the Songs – Warum ich Progressive Rock mache und Musik mit symphonischen/orchestralen Elementen liebe

Die Stilrichtung meines Musikprojekts Tom Spell war schnell gefunden: 

Progressive Rock. 

Damit meine ich Rock, der fortschrittlich ist, etwas Neues kreiert, ausprobiert und verschiedene Musikstile und Musikelemente miteinander verbindet. Ganz besonders am Herzen – und darum wird es in diesem Blogartikel gehen – liegen mir dabei symphonische bzw. orchestrale Elemente, wie z.B. Instrumente eines Symphonie- oder Kammerorchesters, klassische Solo-Instrumente und Chöre oder auch für klassische Musik typische Kompositionsstrukturen, enthält. Den Begriff symphonisch/symphonic lege ich nachfolgend sehr weit und großzügig aus. Ein Song ist für mich im Grunde bereits dann symphonisch wenn mindestens ein orchestrales Element, gleichgültig ob recorded, syntheziser- oder sample-basiert, prominent vertreten ist, also nicht vollständig in den Hintergrund gerät und für die Wirkung des Songs eine wesentliche Rolle spielt.

Warum symphonisch?

Meine ersten selbstkomponierten Lieder waren rein Riff-orientierte Trash- und Death-Metal-Songs. Denn nach einer Zeit der musikalischen Kindheitsliebe zu Genesis, Phil Collins, Dire Straits und vor allem den Toten Hosen (ich bin bis heute großer Fan der alten Alben bis einschließlich der Auf dem Kreuzzug ins Glück, vielleicht noch die Learning English Lesson One) hatte ich nach einer kurzen Phase Guns N‘ Roses, Nirvana, etc. meine erste Metal-Offenbarung mit Slayer, Sepultura, Obituary, Benediction und Carcass. Alben wie Seasons in the Abyss, Chaos A.D., Slowly We Rot, Cause of Death, The End Complete, Transcend the Rubicon und Necrotisism – Descanting the Insalubrious zählem immer noch zu meinen absoluten Liebelingsscheiben.

Inmitten derart konsequent riffbetonter Beschallung (weitere Favorites waren z.B. Incantation, Morbid Angel, Morgoth, Macabre, Bolt Thrower, Entombed und Dismember) hatte ich dann meine zweite Metal-Offenbarung, als ich zufällig auf einem Nuclear Blast Sampler den Song Into Hiding vom damals gerade erschienenen Album Tales from the Thousand Lakes von Amorphis hörte.

Death Metal plötzlich in einem so melodischen Gewand mit Synthesizer-Streichern, Klavier und auch cleanem Gesang zu hören, hat mich schlicht umgehauen. Hiervon ausgehend begann für mich eine bis heute andauernde Suche nach progressiveren Metalbands, die melodische, vor allem symphonische Elemente in ihren Songs verwenden. Was ich gefunden habe, könnt ihr weiter unten in den Beispielen und Empfehlungen nachlesen. Es ist eine Faszination, die mich nie wieder losgelassen hat, weder bezüglich der Musik, die ich höre, noch bezüglich der Musik, die ich mache.

Ich habe seitdem mehrfach versucht, bei Entwürfen von Rock- und Metal-Songs die Hände von orchestralen Elementen zu lassen. Ich schaffe es nicht. Wann immer ein Part mit Gitarre, Bass und Schlagzeug fertig ist, zieht es mich magisch zur MIDI-Tatstatur.

Wie klingen dazu wohl warme Streicher? Epische Hörner und Chöre? Trauriges Cello? Schmetternde Trompeten? In der Sekunde wo ich die Kombination von Rock / Metal mit Orchesterelementen ausprobiere, nein eigentlich nur im Kopf habe, ist die Entscheidung meist schon gefallen. Es klingt für mich einfach zu gut, zu tief, zu mächtig. Warum ist das so?

In einem Song tobt plötzlich das ganze Leben!

Ich bin ein Gefühlsmensch. Ich suche in der Musik nach Momenten, die mich bewegen, die Gänsehaut verursachen, mich traurig, euphorisch oder sprachlos machen. Ich brauche nur einen simplen Power-Akkord auf der E-Gitarre zu spielen und darüber einen passenden Streicher-Akkord zu legen und… da ist er, der bewegende Moment. Wenn der harte, verzerrte Sound der E-Gitarre auf den organischen, natürlichen Sound von Orchester-Instrumenten trifft, begegnen sich zwei Welten, die auf den ersten Blick so unterschiedlich sind und doch so perfekt zueinander passen, schlicht weil ihnen dieselbe schrankenlose Leidenschaft innewohnt. Brutale, stählerne Kraft trifft auf pulsierende, elementare Energie. So als würde man die Klinge eines Schwertes mit Magie verstärken. 

Wenn es gelingt diese Elemente in Einklang zu bringen, sie zu verbinden, sie zu harmonisieren oder ihre Andersartigkeit gekonnt auszuspielen, dann können wahrlich bewegende, unvergleichliche Momente entstehen. Denn die Musik gewinnt an Tiefe, Komplexität und Vielseitigkeit. In einem Song tobt plötzlich das ganze Leben! Gegensätze wie Wut und Liebe, Trauer und Energie, Sehnsucht und Erfüllung werden musikalisch vereint. 

Veranschaulicht an dem vorstehenden Beispiel: Der Power-Akkord steht vielleicht für Kraft, Kampf oder Wut, während die Streicher dieses Bild je nach Thematik z.B. mit Verletzlichkeit, Sehnsucht oder Verzweiflung anreichern. Garniert mit den richtigen Lyrics kann also bereits mit diesem simplen, kleinen Arrangement die Vielseitigkeit und Widersprüchlichkeit menschlicher Gefühle abgebildet werden. Das funktioniert zugegebenermaßen auch auf zig andere Art und Weisen, z.B. durch den Einsatz elektronischer Elemente, gute Vocals oder gut gelayerte Gitarren, aber mit orchestralen Elementen macht es mir irgendwie besonders Spaß.

Melancholie trifft Power

Natürlich ist es geil, einfach brutale Gitarren-Riffs zu spielen, ohne viel Schnickschnack und Geplänkel. Dafür gibt es u.a. puristischen Trash- und Death-Metal. Ich liebe es. Doch immer dann, wenn die Botschaft des Songs mehr Tiefgang, Dramatik, Gefühl oder Atmosphäre erfordert, bieten sich orchestrale Elemente hervorragend an.

Auch anders herum wird ein Schuh draus. Manche klassischen Werke, klaviergetragenen Balladen oder emotionalen Soundtracks sind musikalisch der absolute Wahnsinn aber ziehen mich in bestimmten Momenten einfach zu sehr runter. Diese meist wunderschönen und oft genialen Lieder können bei mir je nach Gemütszustand so viel Schwere entfachen, dass es mir manchmal schlicht zu viel wird. Die Musik ist mir dann zu schön, zu gefühlvoll, zu traurig. In diesen Momenten brauche ich die rettende, kompromisslose Kraft von E-Gitarre, E-Bass und Drums, die mich daran erinnert, was mir Metal und Fantasy über Jahrzehnte eingetrichtert haben (und warum ich „Melancholie trifft Power“ zu einem zentralen Prinzip meiner Musik erhoben habe): Ja das Leben ist hart und traurig, doch ich kann nicht ewig im Schwermütigen und Negativen verweilen. Kämpfe! Egal was Dir das Leben entgegenhält. Zieh Dein Schwert und kämpfe! Diese Botschaft brauche ich immer wieder. Sie gibt mir Kraft und treibt mich voran.

Der Sound der Instrumente

Und last but not least… der eigentliche Sound der Instrumente klingt einfach zu grandios. Das warme, erhabene Spiel von Violinen und Violas. Der ergreifende, traurige Klang von Cello und Klavier. Das Knartzen der Bögen auf den Saiten und das Klacken der Tasten. Die blechernen Kampfschreie der Trompeten und die donnernden Tiefen der Hörner. Die mitreißende Macht der Chöre. Die filigranen Töne von Flöten und Oboen. Die Mystik und Eleganz der Harfe. Die düstere Dramatik der Orgel. Die treibende Kraft von Pauken und der apokalyptische Schlag des Gongs. All die Sounds, die klassische sowie auch historische und mittelalterliche Instrumente zu bieten haben, sind aus meiner Sicht einfach zu ausdrucksstark, zu natürlich und zu kraftvoll, um sie nicht mit Rock und Metal verbinden zu wollen. Es passt einfach perfekt zusammen. 

Durch umfangreiche und aufwändig erstellte Sample-Bibliotheken besteht glücklicherweise die Möglichkeit, den einzigartigen Klang dieser Instrumente per MIDI-Tastatur einzuspielen und im Projekt zu verwenden.

Ein Nachteil ist, dass je mehr solcher Elemente man verwendet, umso schwieriger wird es, den Song abzumischen. Ein Großteil des Frequenzspektrums ist bereits durch Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang belegt. Es bedarf daher vieler Kompromiss- und Priorisierungsentscheidungen, welche Elemente im Mix wie stark nach vorne treten sollen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Sound von Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang ohne das Orchester einfach mehr Raum hat und dadurch oftmals größer, fetter und ausdrucksstärker klingt. Wenn es aber gelingt, den orchestralen Elementen durch das Mixing gute Position und guten Raum zu verschaffen und einen Kompromiss zwischen ordentlichem Rock/Metal-Sound und der Präsenz des Orchesters zu finden, dann kann sich die beschriebene Wirkung der symphonischen Elemente entsprechend entfalten. 

Warum Rock und nicht Metal?

Wie an den Beispielen und Empfehlungen am Ende dieses Artikels unschwer zu erkennen ist, höre ich mehr Metal als Rock. Warum mache ich also Progressive Rock und nicht Metal? So ganz eindeutig kann ich die Frage auch nicht beantworten. In erster Linie fühlt es sich einfach richtig an. 

Ein möglicher Grund ist, dass ich Power-Akkorde liebe und insgesamt eine, was Spiel und Arrangement betrifft, einfache Basis von Gitarre, Bass und Schlagzeug bevorzuge. Die Lieder sind hierdurch meist eingängiger, was mir persönlich mehr Spaß macht, als wenn alles von Grund auf mega kompliziert ist. Vielleicht bin ich hier etwas simpel gestrickt. Komplexität bringe ich jedenfalls lieber über Orchester- und Synth-Elemente rein. Zudem mache ich meine Musik nach Maßgabe meiner musikalischen Fähigkeiten, d.h. ich schreibe meine Lieder grundsätzlich so, dass ich sie auch performen kann (gemeint sind vor allem Gesang, Gitarre und Bass – alles andere spiele ich über MIDI-Tastatur ein bzw. programmiere ich am Computer). Leider bin ich an keinem der Instrumente ein Virtuose. So kommt eben eine etwas schlichtere, Power-Akkord-lastige Song-Basis heraus, die wie ich finde, mehr zur Rockmusik als zum Metal passt. Ein weiterer Grund ist, dass ich cleanen Gesang bevorzuge, da ich die Vielfältigkeit dessen, was mich Leben bewegt, damit besser ausdrücken kann. Ein dauerhaft im Vordergrund stehender, cleaner Gesang passt nach meinem Geschmack  besser zu Rock als zu Metal. In diesem Zusammenhang habe ich auch das Gefühl, mich bei einer Rock-Basis etwas flexibler in „weichere“ oder „mainstream-artigere“ Stilrichtungen bewegen und entsprechende Stilelemente benutzen zu können, wenn ich dazu Lust habe.

Außerdem macht es mir Spaß, einen anderen Stil zu spielen, als den, den ich ohnehin den ganzen Tag höre, der aber Metal am Ende sehr ähnlich und sehr nahe ist. So kann ich Rock als solide Grundlage verwenden und sämtliche Elemente, die mich beim Metal so mitreißen sowie Elemente anderer Musikrichtungen damit verbinden. Mein Rock ist also vom Metal inspiriert, inspiriert von der Vielseitigkeit, der Tiefe und der Power. Auf diese Weise kann ich auch versuchen, Leuten, die eigentlich Rock hören, Metal näherzubringen. Denn wem meine Musik gefällt, der ist entweder bereits ein Metalhead oder er sollte Metal auf jeden Fall mal eine Chance geben. Vielleicht bieten die folgenden Beispiele und Empfehlungen ja Anreiz dazu.

Beispiele und Empfehlungen: Metal & Rock mit orchestralen Elementen

Wie gut die Mischung von Rock und Metal mit orchestralen Elementen funktioniert, haben viele Bands in vielen Songs bereits eindrucksvoll bewiesen. Hier ein paar Beispiele und Empfehlungen, vor allem aus dem Metal-Genre, die bei mir persönlich einen besonderen Eindruck hinterlassen haben. Und noch einmal zur Erinnerung: Ich lege den Begriff symphonic sehr weit und großzügig aus. Es geht mir im Folgenden nicht um Stilzuordnungen sondern vielmehr um das Nennen von Liedern, in denen orchestrale/symphonische Elemente – mal präsenter, mal zurückhaltender – gekonnt zum Einsatz kommen. Dass bedeutet also nicht, dass ein nachfolgend genannter Song oder die Band zwangsläufig unter das Genre Symphonic Metal oder Symphonic Rock einzuordnen ist. Aber wenn Euch die Verbindung von orchestralen Elementen mit Rock/Metal interessiert, dann findet ihr hier Beispiele und Empfehlungen.

Absolute Meister dieser Kunst sind für mich Bal-Sagoth, die in unvergleichlicher Weise symphonische Elemente mit Metal verbinden. Neben den grandiosen Kompositionen ist vor allem das einzigartige und perfekte Zusammenspiel von Gitarre und Orchester bzw. Synthesizer hervorzuheben. Eindrucksvolle Songs sind The Scourge of the Fourth Celestial Host, The Voyagers Beneath the Mare Imbrium, When Rides the Scion of Storms, In Search of the lost Cities of Antarctica, Star-Maps of the Ancient Cosmographers, The Empyrial Lexicon und The Hammer of the Emperor. Auch Summoning beeindrucken mit ihrem herausragenden Gespür für erhabene Melodien und liefern Album für Album (mit Ausnahme des ersten) den perfekten, orchestralen Tolkien-Soundtrack ab. Beispiele sind Songs wie Dagor Bragollach, The Legend of the Master-Ring, Old Mornings Dawn, Farewell, Habbanan beneath the Stars, Northwards, With Doom I come, Flammifer, Silvertine und Over old Hills.

Stormlord zeigen auf ihrem Album Far mit Leviathan wie mächtig ein orchestraler Opener funktionieren kann, ergreifen mit wunderschönen Melodien im Titeltrack Far, beeindrucken mit Invictus durch hervorragend integrierte Symphonik, die vor allem gegen Ende des Liedes immer mitreißender wird, und runden das Bild mit dem Song Levante ab, der durch sanftere, gefühlvolle Orchestrierung mit durchdringender Sehnsucht und Fernweh daherkommt. Aggressiver und ebenfalls komplex orchestrieren Fleshgod Apocalypse, besonders gelungen auf dem Album King und dessen Tracks In Aeternum, Healing through War und And the Vulture Beholds. Gleiches gilt auch für Septic Flesh, vor allem auf dem hervorragend orchestrierten Album Codex Veritas, z.B. in Dantes Inferno, Enemy of Truth und Dark Art.

Da mit Bal-Sagoth fast besetzungsgleich, sind entsprechend gelungen auch die Orchestrierungen der Band Kull, etwa in Vow of the Exiled oder Aeolian Supremacy. Melodisch, intensiv und dynamisch sind auch die orchestralen Arrangements von Wizardthrone auf dem Album Hypercube Necrodimensions, insbesondere in den Songs Forbidden Equations deep within the Epimethean Wasteland, Of Tesseractual Gateways and the Grand Duplicity of Xhul und – mit fulminantem Ende – Beyond the Wizardthrone (Cryptopharmalogical Revelations of the Riemann Zeta Function).

Cradle of Filth haben schon auf den Alben The Priciple of Evil made Flesh, Dusk and her Embrace und Cruelty and the Beast beachtliche Orchestrierungen eingesetzt. Genannt seien hier die Songs Of Mist and Midnight Skies, A Gothic Romance, Beauty slept in Sodom, Cruelty brought Thee Orchids, The twisted Nails of Faith und Bathory Aria. Genauso Dimmu Borgir bereits mit den Songs Alt Lys er svunnet Hen, Stormblast, In Death’s Embrace, Prudence’s Fall und dem Remake von Raabjorn Speiler Draughheimens Skodde, dann grandios orchestriert mit Progenies of the Great Apocalypse und unter konstantem Einsatz eines gemischten Chores auf dem Album Eonian, insbesondere in den für mich herausragenden Songs The Unveiling und Alpha Aeon Omega.

Diabolical Masquerade hinterlegt seine genialen Songs gekonnt mit klassischen Elementen, vor allem Streichern und Chören z.B. in The Castle of Blackheim, Blackheim’s Quest to bring back the Stolen Autumn, Blackheim’s Forest Kept the Seasons forever, Astray within the Coffinwood Mill, The Puzzling Constellation of a Deathrune, Cloaked by the Moonshine Mist, Rider on the Bonez und Haunted by Horror. Old Mans Child setzen dezent aber sehr wirkungsvoll klassische Elemente in den Songs Swallowed By a Buried One, Born of the Flickering und Leads to Utopia sowie vordergründiger in Agony of Fallen Grace und The Soul Receiver ein. Samael verleihen ihren Songs beachtliche Tiefe vor allem durch Streicher und Chor sowie weitere klassische Elemente, erst noch dezenter auf dem einzigartigen Album Ceremony of Opposites, insbesondere in Celebration of the Fourth, Baphomet’s Throne, Crown und Ceremony of Opposites, später auch in der neuen Version von Into the Pentagram, dann präsenter in Songs wie Angel‘s Decay, Jupiterian Vibe, Moonskin, A Man in your Head, Year Zero und The Cross.

Limbonic Art schaffen in vielen ihrer Songs durch hervorragende, aggressive Orchestrierung eine düstere und bösartige Atmosphäre, z.B. in When Mind and Flesh Departs, In Abhorrence Dementia, Beneath the Burial Surface, In Mourning Mystique und Eve of Midnight sowie später durch hintergründigere symphonische Elemente z.B. in A Cosmic Funeral of Memories, Legacy of Evil, Nebulous Dawn und Seven Doors of Death. Aggressive Orchestrierung verwenden auch Anorexia Nervosa, u.a. in A Doleful Night in Thelema, Das ist zum erschiessen schön und Codex Veritas. Shade Empire setzen in Slumbering Giant und auch Ash Statues eindrucksvoll markant-aggressive Bläser und Streicher ein. Dasselbe gilt für Nazgul in In Summis Montibus sowie Dagorlad in The Legendary Bulls of Itaros. Schier endlose Dunkelheit kreierten Emperor durch synthetische Chöre und Streicher auf dem Album In the Nightside Ecplise, insbesondere in Cosmic Keys to my Creations and Times, Towards the Pantheon und I am the Black Wizards. Odium verleihen durch Streicher und Chöre den Songs Towards the Forest Horizon und Thy Eternal Nightfall beachtliche Intensität. Gleiches gilt für Hecate Enthroned in Beneath a December Twilight, Within the Ruins of Eden, Perjurer und Repent. Komplex und abwechslungsreich orchestrieren Images at Twilight auf dem Album Kings, etwa in dem Song Ninhagaz. Gleiches gilt für Lamentari, z.B. in Dies Irae.

Enorme Tiefe und ergreifende Melancholie erreichen ArthemisiA durch den Einsatz von Klavier, Streicher und Chor in The Breeze of Grief. Abigor verwenden bereits auf dem Album Nachthymnen teils hintergründig aber sehr effektiv Elemente wie Streicher, Chöre und Pauken, etwa in Unleashed Axe-Age, Reborn through the Gates of Three Moons oder A Frozen Soul in a Wintershadow. Eine ganz eigene Atmosphäre schaffen Raventhrone durch die schöne Orchestrierung in den Songs Raventhrone und Malicegarden. Gleiches gilt für Forlorn in Aerefull Ferd, The Magellanic Clouds, Ragnarok und Gate of Mystic. Beeindruckend sind auch Haggard mit herausragendem Einsatz klassischer Elemente und Chor in den Songs Heavenly Damnation, The Final Victory, Awaking the Centuries und Prophecy Fulfilled. Treibende Kraft und Schönheit erzielen Rhapsody mit vielfältiger Orchestrierung, vor allem in den Songs Eternal Glory, Emerald Sword, The March of the Swordmaster und Gargoyles, Angels of Darkness.

Arcturus orchestrieren recht abgefahren und eigensinnig, insbesondere in To Thou who dwellest in the Night, Whence & Whither Goest the Wind, Ad Astra und The Fall of Man. Zurückhaltender aber sehr wirkungsvoll setzen Amorphis synthetische Streicher bereits in den Songs Into Hiding und In the Beginning ein. Auch Sinister haben orchestrale Elemente für sich entdeckt und verwenden diese wohlplatziert in Songs wie Syncretisism, Blood-Soaked Domain, Black Slithering Mass oder Confession before Slaughter. Sear Bliss arbeiten wirkungsvoll mit markanten Trompeten,  z.B. in A Deathly Illusion. Iron Maiden garnieren ihre fantastischen Melodien mit ausdrucksvollen Streichern in Blood Brothers. Empyrium überzeugen mit wunderschönen Streicher-Melodien in den Songs Under Dreamskies, The Yearning und Ordain´d to Thee. Mit verwunschener Fantasy-Atmosphäre getragen von klassischen Elementen wie Streichern, Chören und Flöten überzeugen auch Vordven in Dream of Northside, Rivendell und Towards the Frozen Stream. Gleiches gilt für Emyn Muil, z.B. in Turin Son of Hurin. Wolfheart schaffen viel Traurigkeit und Atmosphäre durch Streicher und Klavier in Everlasting Fall, The Saw und Valkyrie.

Ein besonderer orchestraler Rock-Track, den wahrscheinlich fast jeder kennt, ist natürlich November Rain von Guns N‘ Roses. Ich denke, jeder weitere Kommentar erübrigt sich. Rammstein verwenden hervorragende Arrangements von Streichern und Chor in Reise, Reise, intensive Streicher auch in Mein Herz brennt sowie perfekt platzierte Bläser und Orgel in Waidmanns Heil. Ghost arbeitet ebenfalls gekonnt mit klassischen Elementen in He is, Witch Image und Life Eternal. Metallica haben bekanntermaßen das Album S&M mit einem Sinfonieorchester eingespielt, wobei für mich die Songs Call of Ktulu, One und Wherever I may Roam herausstechen.

Abschließend sei klargestellt, dass es natürlich viele, viele andere, teilweise weitaus prominentere, aktuellere und auch von der Instrumentalisierung her eindeutigere Vertreter dieser Stlrichtung gibt. Aber die vorgenannten Bands sind die, welche mir nach und nach einfallen würden, wenn man mich fragt. Ich habe mit Sicherheit einige vergessen. Gegebenenfalls werde ich die Liste im Laufe der Zeit aktualisieren.

Beste Grüße

Tom

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